Visionssuche​

Die Visionssuche lädt dazu ein, in der Natur bewusst sich selbst zu begegnen. Es geht dabei um Loslassen, Verbundenheit und den eigenen Platz im größeren Netz des Lebens.

Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen
sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:
wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?
Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?

Rainer Maria Rilke

Natur und Selbst

Die Visionssuche ist ein altes, universelles Format, das Menschen seit jeher dabei unterstützt, Lebensübergänge, Krisen und Neuorientierungen zu bewältigen. Ihr Kern liegt in der Erkenntnis, dass die Natur ein Spiegel für inneren menschliche Prozesse sein kann. Durch intuitive Naturgänge öffnet sich ein Raum für existenzielle Fragen: Wer bin ich? Wohin führt mein Weg? Welche Aufgabe ruft mich im Leben? Die Visionssuche bietet eine Zeit der bewussten Abgeschiedenheit, in der Antworten nicht von außen gegeben, sondern durch die direkte Erfahrung in der Natur gefunden werden. Sie lädt ein, die eigenen Lebenskrisen nicht nur als Hindernis, sondern als Chance zur Wandlung zu begreifen. In diesem Prozess wird der Mensch erinnert, dass er nicht getrennt von der Erde steht, sondern ein untrennbarer Teil des größeren Ganzen ist.

Wurzeln der Visionssuche

Die moderne Visionssuche-Arbeit geht zurück auf die School of Lost Borders (Meredith Little und Steven Foster). Sie nutzt kulturübergreifende Strukturen von  Übergangsriten in der Natur, wie sie in vielen alten Kulturen über Jahrtausende entwickelt und bis heute lebendig geblieben sind. Dabei werden diese uralten Erfahrungen zeitgemäß übersetzt, sodass sie auch für westlich sozialisierte Menschen zugänglich sind. Die School of Lost Borders hat sich dabei nicht an einem einzigen indigenen Volk orientiert, sondern ließ sich allgemein von nordamerikanischen Übergangsritualen inspirieren.

Moderne Weiterentwicklung

In der heutigen Zeit gibt es auch lebendige Weiterentwicklungen der Visionssuche-Arbeit. Insbesondere durch die Arbeit von Bill Plotkin, Psychologe und Autor u.a. von Soulcraft und Wild Mind. Plotkin verbindet die Visionssuche mit westlicher Tiefenpsychologie in Anlehnung an C. G. Jung. Dabei geht es nicht nur um äußere Naturerfahrung, sondern auch um das bewusste Erkunden innerer Anteile, die unsere Psyche formen.

Die Verbindung zu Joanna Macys Work that Reconnects, die unsere Verbundenheit mit allem Leben ins Zentrum stellt. In dieser modernen Form entsteht eine Brücke zwischen uralten Ritualen und zeitgenössischer innerer Arbeit. Sie öffnet den Raum für Heilung, Selbstverantwortung und eine tiefere Ausrichtung am eigenen Wesenskern – und trägt so dazu bei, dass Individuen und Gemeinschaften wieder in Einklang mit der Natur und ihrer schöpferischen Kraft leben können.

Seminarangebote

Seminar: Landschaftslauschen 2025

In einer Welt im Wandel braucht es Menschen, die neue Wege gehen. Diese naturverbundene Selbsterfahrungsreise lädt dich ein, Abstand vom Alltag zu gewinnen und dich inmitten wilder Landschaft neu zu entdecken.
Durch intuitive Schwellengänge, Tiefenökologie (Joanna Macy) und naturbasierte Begleitung öffnen wir Räume für innere Klärung, stille Sehnsüchte und tiefe Verbundenheit.

Wir leben eine Woche draußen – mit Schlafplätzen im Tipi oder unter freiem Himmel, veganem Kochen über dem Feuer und einem Fokus auf Gemeinschaft, Achtsamkeit und kulturelle Sensibilität.
Getragen von Musik, Stille und Natur darf das in dir wachsen, was jetzt gebraucht wird.

Mentoring, Coaching oder Einzelbegleitung?

Die Visionssuche lässt sich auch in Einzelarbeit erleben – hier geht es zum persönlichen Kontakt: